Forderung nach pragmatischen Lösungen
für die Antriebswende

VSL-Event: Dr. Micha Lege fordert pragmatische Lösungen für die Antriebswende

Neben einem Technologiemix und einer funktionierenden Infrastruktur ist laut Micha Lege eine starke und prosperierende Wirtschaft zentral für das Gelingen der Antriebswende.

Auf einer hochkarätigen Veranstaltung des Verbandes Spedition und Logistik Baden-Württemberg (VSL) im Haus für Innovation, Mobilität und Logistik (imLOG) in Stuttgart sprach Dr. Micha Lege, Geschäftsführer der Spedition Wiedmann & Winz und Präsident des VSL, über die Herausforderungen und Chancen der Antriebswende. Gemeinsam mit 25 Experten aus Politik, Industrie, Logistik und Wissenschaft wurden erste Erfahrungen mit Elektro- und Wasserstoff-Lkw sowie die drängenden Fragen zur Lade- und Tankinfrastruktur diskutiert. Dr. Lege betonte, dass die Antriebswende kommen wird – „aber bitte im Technologiemix.“ Dabei hob er hervor, dass neben der Förderung alternativer Antriebe auch die Bestandsflotten berücksichtigt werden müssen, etwa durch den Einsatz von HVO-Kraftstoffen. Zentral sei jedoch die Schaffung der nötigen Infrastruktur: „Ohne Infrastruktur wird es nicht funktionieren.“ Er forderte von der Politik massive Investitionen in Lade- und Tanknetze sowie bezahlbare Energiepreise. Weiterhin seien Förderprogramme, eine Mautbefreiung für CO2-freie Fahrzeuge und eine Senkung der Energiesteuern für alternative Kraftstoffe essenziell, um die Branche zukunftsfähig zu machen. Dr. Lege wies eindringlich auf die derzeitige Belastung der Unternehmen hin: „Klimaschutz geht nur mit einer starken Wirtschaft. Doch der Standort Deutschland fällt international massiv zurück. Rund ein Fünftel unserer industriellen Wertschöpfung ist bedroht.“ Insbesondere die Vielzahl an Regulierungen, etwa durch den Green Deal, bremse das Wachstum, während andere Wirtschaftsräume an Wettbewerbsfähigkeit gewännen.

„Die Wirtschaft braucht Luft zum Atmen. Es ist höchste Zeit für eine Kurskorrektur, um den Standort Deutschland und Europa zu stärken,“ so Lege abschließend. Der Appell richtete sich an die neue EU-Kommission, eine Balance zwischen pragmatischem Klimaschutz und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit zu finden.

Mit 180 Teilnehmern, darunter Vertreter aus der Fahrzeug- und Zulieferindustrie, Politik und Wissenschaft, setzte die Veranstaltung ein wichtiges Signal für die Zukunft der Mobilität. Ein „Star“ der Veranstaltung war unser GenH2-Truck mit einer Brennstoffzelle von Cellcentric, die mit flüssigem Wasserstoff arbeitet.